Antisemitismus als PR-Kampagne? 

Der Skandal um Roger Waters  Bühnenshow

25. Mai 2023. Er ist ein bekennender Israel-Gegner und mobilisiert mit seinen eindeutig antisemitischen Provokationen massiven Protest vor allem bei jüdischen Bürgern: Roger Waters, Mitgründer der berühmten Rockgruppe Pink Floyd. Der 1943 in der Grafschaft Surrey geborene Brite war bis zu seinem streitvollen Ausstieg 1985 der musikalische Kopf der Gruppe. Als Solokünstler machte der inzwischen 79-jährige vor allem Schlagzeilen mit seinen politischen Statements gegen den Staat Israel und das jüdische Volk. Zur Zeit tourt er auch durch deutsche Großstädte. 

 

Am kommenden Sonntag steht er in der Frankfurter Festhalle auf der Bühne. Die Stadt und das Land Hessen scheiterten vor Gericht mit dem Versuch, den Auftritt zu verhindern. Der heutige Rechtsstaat sah keinen Grund, die volksverhetzende Bühnenshow mit Nazi-Symbolen und Parolen zu verbieten. Während ratlose Regierungspolitiker Israels Existenzrecht als deutsche Staatsraison deklarieren, erlauben bundesdeutsche Verwaltungsgerichte einen öffentlich zelebrierten Judenhass unter dem missbrauchten Deckmantel der Kunst. Damit bescheinigen sie dem antikapitalistischen Multimillionär (Waters war früher Mitglied der Kommunist Party of Great Britain) und anti-israelischem BDS-Anhänger die Legitimation einer Gesinnung, die unweigerlich an die schrecklichen Geschehnisse während der Reichspogromnacht im November 1938 erinnert.  Damals wurden in dieser Frankfurter Festhalle 1.000 jüdische Männer zwischen 16 und 60 erniedrigt, geschlagen und misshandelt. Vor diesem Hintergrund hat Waters Konzertmotto „This is not a drill” (das ist keine Übung) eine geradezu makabre Bedeutung.

 

Ob gewollt oder zufällig, für den abgefuckten Altstar erweist sich die mediale Empörung als zugkräftige PR-Kampagne für seine Konzerte. So gesehen ist er zumindest wirtschaftlich der große Gewinner, während  die deutsche Justiz und Politik als ohnmächtige Verlierer dar stehen. Dass die antiisraelischen und judenfeindliche Auftritte keine Show sind, bestätigen zahlreiche Personen aus dem Umfeld des umstrittenen Rockers. Er sei, „antisemitisch bis ins Mark.” Dieses Zitat stammt von Polly Samson, die Songwriterin und Ehefrau von David Gilmore (Pink Floyd). Außerdem bezeichnete sie ihn als „lügender, diebischer, heuchlerischer, steuervermeidender, Playback singender, frauenfeindlicher, größenwahnsinniger Neidhammel.”


 


 

© 2024 Michel Rodzynek. Alle Rechte vorbehalten. 

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